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Selbstentzündung von Wäsche



Vorgeschichte

Gereizte Atemwege von drei Hotelangestellten durch Rauchgasvergiftung waren die Folgen eines Wäschebrandes. Bei der Rückkehr von einem Ausflug gegen Mitternacht entdeckten die Mitarbeiter Rauchschwaden aus der Hotelwaschküche aufsteigen. Augenblicklich ergriffen Sie die Initiative und löschten den Brand ab, so dass für die hinzu gerufene Feuerwehr nicht mehr viel zu tun blieb.
Diesem beherzten Zugreifen und dem glücklichen Umstand, dass sie trotz später Stunde ausgerechnet in der Entstehungsphase auf den Brand aufmerksam wurden, ist es wohl zu verdanken, dass dem 110-Betten-Hotel eine Katastrophe mit größerem Personen- bzw. Sachschaden erspart blieb.

Brandursache

Die ersten Ermittlungen der Kripo ergaben, das sich der Brand direkt in einem Wäschestapel entwickelt hatte und nicht etwa, wie zuerst vermutet, eine technische Brandursache wie z. B. Überhitzung oder elektrischer Defekt an der Waschmaschine oder Mangel, beteiligt war. Eine eingeleitete analytisch-chemische Untersuchung von Resten der angebrannten Wäsche durch das Landeskriminalamt kam zu dem erstaunlichen Ergebnis, dass sich der Wäschestapel auch nicht etwa durch vorsätzliche oder fahrlässige Brandstiftung entzündet hatte, sondern in diesem Fall eine Selbstentzündung vorlag.
Es handelt sich hierbei um ein Phänomen, wie es in der Vergangenheit in Wäschereien immer wieder auftrat, wenn bestimmte Ausgangsvoraussetzungen zusammentrafen.

1. Die Wäsche kommt mit pflanzlichen oder tierischen Ölen oder Fetten in Kontakt, indem z. B. Abzugshauben, Pfannen oder Fritteusen mit Tüchern gereinigt werden.

2. Der anschließende Waschvorgang ist nicht in der Lage, die gesamte anhaftende Fettfracht aus dem Gewebe zu entfernen. Dies ist bei stärker mit Fett verunreinigter Wäsche, wenn sie nur „normal" mit gewaschen wird, sehr häufig der Fall.

3. Auf diese Art verunreinigte Wäsche wird nach dem Waschvorgang mit einem Wäschetrockner oder einer Mangel getrocknet und anschließend noch warm auf einem Haufen oder im Wäschewagen übereinander gestapelt. Die umgebende Wäsche wärmeisoliert nun die betroffenen Textilien.

Bei Wäsche mit dieser Vorgeschichte begünstigt nun die erhöhte Starttemperatur verbunden mit der großen Kontaktfläche durch die feine Verteilung des Öles auf den Wäschefasern einen Alterungsprozess des biologischen Öles oder Fettes, bei dem der Luftsauerstoff die Doppelbindungen der ungesättigten Fettsäuren aufbricht und sich anlagert. Diese Oxidation ist wie beim herkömmlichen Verbrennungsprozess mit Wärmebildung verbunden, nur dass diese chemische Reaktion deutlich langsamer und vorerst unauffällig verläuft.
Trotzdem reicht die dabei entstehende Wärme aufgrund der guten Isolationswirkung durch die Nachbarwäsche aus, die Zündtemperatur der Textilie zu erreichen, auch wenn dies bis zu 12 Stunden dauern kann. Die lange Reaktionszeit hat zur Folge, dass es dann ausgerechnet nachts, wenn der Wäschereibereich zumeist unbeobachtet ist, zum Ausbruch des Brandes kommt.

Maßnahmen

Um einen solchen Brand zu vermeiden, sind je nach den betrieblichen Gegebenheiten viele verschiedene Maßnahmen vorstellbar. Entscheidend ist bei der Auswahl der Maßnahme, dass eine der oben beschriebenen Ausgangsvoraussetzungen für die Entstehung eines solchen Brandes zuverlässig verhindert wird.
So könnten zum Beispiel für die Reinigung von stark mit biologischen Ölen verunreinigten Flächen oder Behältern Einwegtücher verwendet werden.
Auch die Abtrennung der stark mit Öl kontaminierten Wäschestücke von der Normalwäsche und ein gezielt darauf abgestimmtes Waschprogramm ist so eine vorstellbare Maßnahme oder es ist bei der Wahl des Trockenverfahrens bzw. der anschließenden Lagerung auf eine ausreichende Abkühlungsphase zu achten. Die Kerntemperatur im Wäschestapel sollte dann auf keinen Fall 70 °C überschreiten. Teilweise sind die verbleibenden Öl- und Fettreste an den Textilien nach dem Waschvorgang optisch nicht erkennbar. Werden jedoch von den Mitarbeitern in der Wäscherei auffällige Wäschestücke bemerkt, sind diese abgestimmt auf die Brandgefahr weiter zu behandeln. Zur Begrenzung eines eventuell doch eintretenden Brandfalls sind bestehende Brandabschnitte konsequent einzuhalten, sodass z. B. Wäschewagen nicht einfach über Nacht im Gangbereich abgestellt werden und im Lagerbereich die Brandschutztüren geschlossen sind. Im Betrieb eingeführte Kontrollgänge können hier Gewissheit geben. Zusätzliche Sicherheit kann durch den Einsatz von Rauchmeldern erzielt werden.

Quelle: Berufsgenossenschaften

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